Vier Schiffe und ein Bus -10


Das Ablegemanöver in Trondheim geht so leise vor sich, dass ich es beinahe verpasse. Eine Wolkendecke hält alles im tiefen grau. Draußen auf dem Fjord bewegen sich mehrere Kriegsschiffe verschiedener Nationalitäten. Zusätzlich kreuzen kleine Autofähren unseren Weg. Kaum hatte die Finnmarken Fahrt aufgenommen, fange ich an zu knipsen. Das Gefühl, jetzt irgendetwas zu verpassen ist so stark, dass alles mögliche im Bild festgehalten wird. Erst im Laufe der weiteren Fahrt legt sich dieser Drang, was meinem Erholungswert wiederum sehr zuträglich ist. Als wir den Trondheimfjord verlassen haben baut sich vor uns eine dunkle Wolkenfront auf, die sich kurze Zeit später in einem heftigen Schneesturm entlädt. Der Wind bläst so heftig, dass ich mich nur mit Mühe auf den Beinen halten kann. Deshalb ist es besser ins warme Schiff zurückgehen.
Hier lädt der Panoramasalon zum Verweilen ein, – wenn man einen der weniger verschlissenen Sessel ergattern kann. Ich wollte es erst garnicht glauben, dass die Drehsessel so ausgeleiert sind und habe nach Einstellmöglichkeiten gesucht. Doch beim näheren hinsehen erkennt man schnell, dass die Finnmarken schon ein paar Jahre im Geschäft ist. Trotzdem stellt sich bei mir auf dem Schiff ein Gefühl von Gemütlichkeit ein. Das liegt vielleicht auch daran, dass es im Schiffsinneren wohl temperiert ist, während draußen ein eisiger Wind weht. Von Kapitän kommt zwischenzeitlich die Durchsage, dass wir wegen den schlechten Sichtverhältnissen den Stoksund nicht durchfahren und statt dessen auf die offene See ausweichen.

Ein Kommentar

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  1. Den Stokksund mussten wir damals auch auslassen. Aber viel hätten wir aufgrund der dann schon einsetzenden Dämmerung eh nicht gesehen. Auf See wurden wir dann äußerst kräftig durchgeschüttelt. Aber das Abendbrot in Røyrvik hat dann schon wieder geschmeckt. 😉
    Von einem warmen, kuschligem Schiff haben wir allerdings die ganze Fahrt geträumt. Es war überall zugig und kühl. Und selbst als wir an der Rezeption darauf hinwiesen, konnten oder wollten sie nichts daran ändern.
    Tolle Fotos. Das mit dem pausenlosen Fotografieren kenne ich. Darum war ich auch so froh, dass wir im Winter unterwegs waren. Da war’s dann irgendwann dunkel und gut war’s. 🙂

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