Happy Camper


Erstmals bin ich auf Island den „Happy Campers“ begegnet. Dabei handelt es sich um primitive einfache Ausbauten von Transportern, die dem Mieter grenzenlose Freiheit versprechen. Sie sind eine günstige Alternative zu Hotels und Mietwagen und bieten die Möglichkeit seinen Urlaub unabhängig von Check In Zeiten zu machen. Bis in die Nacht reisen und überall die Möglichkeit zum Schlafen und Kochen. Die Fahrzeuge haben eine Liegefläche, Küchenblock mit Gaskocher, Standheizung und Wifi. Ein Camper merkt vielleicht schon woran es den Fahrzeugen fehlt. Nämlich einer Toilette! Es kann daher schon ratsam sein, etwas Abstand zu den Happy Campern zu halten. Abend für Abend und jeden Morgen schleichen die Insassen vermeidlich unbemerkt aus ihren Fahrzeugen und markieren die Sehenswürdigkeiten und Parkplätze mit Urin und Kot. Dies nimmt an manchen Stellen solche Ausmaße an, dass sich die Grundstücksbesitzer gezwungen sehen ihre Zäune, Hecken und Gärten mit Verbotsschildern zu schützen. Bannað að kúka –Hinkacken verboten! Beim ersten Mal schmunzelt man noch über die lustigen Schilder. Wer sich die Gegend aber etwas genauer anschaut merkt ganz schnell, dass die Sache einen ernsten Hintergrund hat und es viel zu wenige Toiletten an der Ringstraße gibt. Dies hat zur Folge, dass an Sehenswürdigkeiten oder markanten Steinformationen lauter weiße Papierfetzen liegen. Manchmal stellen sich die Leute für ein Foto auf und bemerken gar nicht, wo sie da stehen. Auf den Fotos wird sich dann mancher vielleicht über die hellen Punkte am Boden wundern.

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